Ju Jutsu meets weltmeisterliches Kickboxen

Die Kung-Fu-Abteilung der Scala Langenhorn hatte ein paar Ju-Jutsukas eingeladen, um an einem ganz besonderen Lehrgang teilnehmen zu können. Die Abteilung von Olaf Bertram (5. Dan JJ) folgte dieser Einladung doch gern, war es nicht nur die Einladung des Kung-Fu Großmeisters Hubert Wolf (9.Dan), sondern auch ein Seminar mit Shihan Klaus Nonnemacher, Präsident der World Kickbox and Karate Union. Mehrfacher Weltmeister in 6 verschiedenen Disziplinen. Während seiner aktiven Zeit gehörte er zu den besten Allroundern der Welt im Pointfighting, Leicht- und Vollkontakt Kickboxen.
Die WKU ist ein dynamisch wachsender Kickbox Verband.

Bei Beginn gab es eine besondere Ehrung: Sigung Hubert Wolf wurde mit dem 9. DAN graduiert und der Titel Grandmaster der WKU verliehen. Er ist damit der erste Grandmaster,  der dieser Ehrung bedacht wird.


Es waren viele Meister aus anderen Stilen mit ausgewählten Schülern anwesend. Shihan Hamadi Silini vom Si-Ha Ryu aus der Kampfschule Mushin. Sigung Ingo Pontow, Sigung Makos Tatidis aus dem Phoenix Kung Fu. Sensei Andreas Brannasch, Präsident des SCALA vom Karate, Renhsi Günther Kogucik vom Ninja Sportclub und eben Renshi Olaf Bertram aus dem Ju-Jutsu.
Nach einer kurzen und sehr unterhaltsamen Aufwärmrunde (u.A. jemanden abführen wie einen Türsteher, kämpferisches Tänzeln auf engstem Raum ohne einander zu Berühren) waren die Hand und Fußschützer schnell angezogen.

Auf dem Programm standen rudimentäre Basics des Kickboxen. Ausweichen, Blockieren,
Vorbeileiten, Hineingehen. Als Opener wurde der in vielen Stilen und Systemen meist spärlich eingesetzte Lowkick gewählt. Diese leicht auszuführende Technik mit verheerender Wirkung dominierte den Erstkontakt und wurde im Umkehrschluss mit den vier verschiedenen Basiseinstellungen bedacht und bearbeitet.

Das reichte von zurückweichen, kontern, über Bein greifen, Gleichgewicht  brechen (eigentlich typische Ju-Jutsu-Disziplinen) bis hin zu Beinblocks und vielem mehr.

Klaus Nonnemacher gab wertvolle Tipps im Umgang mit den verschiedenen Kämpfertypen – seine Erfahrungen aus den verschiedenen Zweikampfdisziplinen waren eine reichhaltige Ergänzung von bereits vorhandenem Wissen, selbst bei den „alten Hasen“ des Abends.

Es wurde auf allen Ebenen gefightet und geschwitzt. Der konstitutionelle Höhepunkt des Abends war jedoch wieder einmal der Fitness- und Konditionspart am Ende des knapp zweistündigen Seminars. Hier hatten auch die älteren Kaliber einiges zu bewältigen und am Ende war zwar bei allen angenehm gleich viel Puste weg, aber das Wissen enorm erweitert.

Es ist immer wieder eine Freude bei einem so hochkarätigen Gast  begrüßen zu dürfen. Beim anschließenden Essen wurde noch bis weit nach Mitternacht zusammen gesessen, gegessen und weitere Erfahrungen ausgetauscht. Am Ende bleibt nicht nur die Rückschau auf einen gelungenen Abend, sondern ein kraftvoller Impuls für eine synergetische Zusammenarbeit. Sei es auf wettkampflicher, theoretischer oder auf geistiger Ebene.

Für die anwesenden Ju-Jutsukas war es ein schweißtreibendes Erlebnis, dass sie so schnell nicht vergessen werden- ein Erlebnis dass zeigt, dass es sich lohnt einmal über den Tellerrand zu sehen und sich auch mit anderen Kampfkünsten auseinander zu setzen.

Text: M. Sadrinna  Thorsten Wießner

Fotos: Ingo Pontow (http://www.phoenixkungfu-wismar.de/ )

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert